Gut gefüllt – trotz des ersten warmen und sonnigen Nachmittags des Jahres – war der Konrad-Max-Kunz-Saal der Schwandorfer Oberpfalzhalle am vergangenen Samstag zur jährlichen Hauptversammlung des Yacht-Clubs aus Steinberg am See. Wie alle Jahre konnte Vorsitzender Josef Schwarz auch den Steinberger Bürgermeister Harald Bemmerl begrüßen.
In seinem Grußwort berichtete der Bürgermeister, dass sich der Steinberger See nach wie vor als Tourismusmagnet zeigt und jährlich steigende Besucherzahlen zu verzeichnen sind. Größere Baumaßnahmen stehen nicht mehr an, so dass der Unterhalt des Wegenetzes und des Seeufers jetzt im Vordergrund sind. Die zunehmende Bekanntheit des Sees führe leider auch dazu, dass Unberechtigte mit motorbetriebenen Wasserfahrzeugen häufiger beobachtet werden können. Bemmerl ermunterte die Segler, ihn über solchen Missbrauch zu informieren.
Schwerpunkt im Rechenschaftsberichts des 1.Vorsitzenden Josef Schwarz bildeten die Bau- und Unterhaltsmaßnahmen auf dem Clubgelände. So wurde ein neues Bootshaus für die Jugendboote errichtet, was künftig weite Wege zum Seeufer erspart. Daneben wurde eine neue, moderne Schließanlage installiert, einer der Stege neu beplankt, die Fenster am Clubhaus neu gestrichen und zahlreiche weitere Arbeiten durchgeführt. Unvorhersehbare Standort- und Untergrundprobleme in Verbindung mit den bekannten Lieferengpässen, der Materialknappheit und der horrenden Kostensteigerung führten leider dazu, dass die ursprüngliche Kostenplanung nicht eingehalten werden konnte. Die sehr gute Haushaltslage ließ aber dennoch die Realisierung der Projekte zu, wenn auch für 2023 keine größeren Investitionen möglich sein werden.
Neben der detaillierten Vorstellung des vergangenen Haushaltsjahres und der Vorstellung des Finanzplanes für das kommende Jahr – beides wurde durch die Mitglieder genehmigt – berichteten die jeweiligen Fachvorstände. 2.Vorsitzender Manfred Schiegl wies u.a. auf eine weitgehend unbekannte Regelung in der Haus- und Geländeordnung hin, wo vermerkt ist, dass „der Aufenthalt im Clubheim und auf der Terrasse in nasser Segelkleidung und Badebekleidung nicht erwünscht“ ist. Die Jugendtrainings waren immer gut besucht und die alljährliche Jugendsegelwoche, bei der auch Anfänger den Jüngstensegelschein erwerben können, war wieder ausgebucht und auch für 2023 sind nur noch wenige Plätze frei. Jugendvorstand Heinz Schwenk wünschte sich aber ein stärkeres Interesse der Jugendlichen an den Regatten. Sechs Regatten, so Sportvorstand Herbert Höcherl, wurden 2022 veranstaltet, wobei eine etwas höhere Teilnehmerzahl wünschenswert wäre. See- und auch Vereinsmeister wurde Josef Schwarz, abwechselnd unterstützt von seinen Kindern Florian und Regina an der Vorschot. Auch bei mehreren Regatten in Österreich war das Team Schwarz überaus erfolgreich und entwickelt sich zum Schrecken der heimischen Segler. Sie mussten sich damit abfinden, dass das jeweils zweitplatzierte Boot österreichischer Regional- und Landesmeister wurde, was „Blacky“ als deutsches Boot verwehrt war. In den österreichischen Seglermedien wird dann auch von „außerirdischen Seglern vom Steinberger See“, die sich „wieder als unschlagbar“ erwiesen haben, berichtet. Auch Peter Kaaden ist mit seinem „Mini-Cupper“ (eine 2.4mR) bei überregionalen und ausländischen Meisterschaften vertreten, um dort regelmäßig vordere Plätze zu belegen. Die in der vergangenen Saison durchgeführten Arbeiten thematisierte Bernd Weber in seiner Eigenschaft als Anlagenwart. Bei einer Überprüfung durch einen Taucher waren unaufschiebbare Wartungsarbeiten an den Verankerungen von Steg 1 und 2 festgestellt worden, die behoben wurden. Weitere Sanierungsmaßnahmen, auch an den anderen Stegen, werden heuer in Angriff genommen. Bernd appellierte auch an die Mitglieder, über festgestellte Schäden ebenso wie zur Neige gegangene Betriebsmittel, wie Benzin für die Bootsmotore, zeitnah zu informieren und insbesondere das Schlauchboot nach jedem Einsatz zu reinigen.
Blumen gab es für Josef Schwarz und Kassenwartin Iris Theisen. Beide arbeiten seit 20 Jahren im Vorstand des Yacht-Clubs.
Peter Kaaden, Ehrenmitglied des Clubs und langjähriger 1. Vorsitzender, hatte im Februar seinen 80. Geburtstag gefeiert – Grund genug, ihm für sein langjähriges Engagement mit einem Korb „Süßes“ zu gratulieren. Peter kündigte an, ein 100-l-Fass Bier zur Seemeisterschaft zu spendieren und lud ausdrücklich alle Mitglieder dazu ein.
Ein Präsent erhielt auch Erich Donhauser – immer noch aktiver Regattasegler -, der an dem Tag seinen 88. Geburtstag feierte und es sich trotzdem nicht nehmen ließ, zur Versammlung zu kommen.
ms