Daniel Hamann bei der WM in Neuseeland

Der größte Wunsch wird wahr: Ich darf zur Weltmeisterschaft nach Napier, Neuseeland, fahren. Ich dachte, dass es dort eigentlich sonnig sein sollte, aber meine Erwartungen waren zu hoch. Wir hatten ziemlich viel Regen und nur am Lay Day und an den Team Race Days Sonne. Der Wind war weit schwächer als vorhergesagt.
Bei der Vermessung der Segel gab es Probleme für die deutsche Mannschaft: Bei Marvin passten beide Landis im Achterliek nicht und bei Ingmar genauso. Ingmar ließ sein Segel richten, und dann war es gut. Marvin segelte letztendlich ein J-Sail. Bei mir war nur der Abstand der Schrift GER zur Lattentasche bemängelt worden, der Teamleader hat es im Vermesserzelt noch gekürzt.

Da Far East der Bootssponsor bei der WM war, war es kein Problem für Ingmar, Gwendal und mich, sich an das Boot zu gewöhnen. Die Bucht von Napier war schwierig zu segeln; Strom und stark wechselnde Windverhältnisse erforderten ständige Aufmerksamkeit. Durch die sich laufend ändernde Wassertiefe entlang des Kurses wurde alles noch schwieriger, da sich auch die Welle veränderte. Wir hatten nur wenig Zeit um das Revier genauer zu beobachten und auszutesten. Deshalb fehlten uns Informationen, die uns ein paar Plätze gekostet haben. Hinzu kam, dass im Gegensatz zu Regatten in Europa das Niveau der Segler so hoch war, dass man einen Fehler am Start über die Wettfahrt nicht wieder ausgleichen konnte.

Beim Team Race sind wir leider bereits am ersten Tag ausgeschieden, so dass wir den zweiten Tag nutzten um uns Napier anzuschauen. Napier ist eine wunderschöne Stadt, mit sehr vielen Häusern im Art Deco Stil. Was sehr lustig war, sind die aus Alu geformten Schneemänner und Weihnachtsbäume im Hochsommer, mit denen die Straßen geschmückt waren. Der Strand von Napier besteht aus lauter schwarzen, runden Steinen. An dem Lay Day waren wir am Sandstrand von Waimarama surfen, was uns allen sehr gut gefallen hat.

Unser Motel war zwar klein aber fein, wir hatten fast alles (außer einer richtigen Dusche) was man wollte. Jeder Tag war fast gleich: Am Morgen gingen wir zum Frühstücken in das große Zelt im Segelclub, wo wir auch die anderen Segler trafen. Danach machten wir unsere Boote bereit und zogen uns um. Als Flagge D gehisst wurde liefen wir aus und testeten die Startkreuz, danach tauschten wir die Informationen über den Kurs aus und dann begannen die Wettfahrten. In den Pausen verspeisten wir die für uns gepackten Lunchpakete, und am Abend gab es ein abwechslungsreiches Abendessen mit den heiß geliebten Brownies als Nachtisch.

Nach 11 Läufen stand das aus unserer Sicht etwas enttäuschende Ergebnis fest: Marvin 34, Gwendal 63, Daniel 64, Henry 85, Ingmar 93. Gewonnen hat Kimberly Lim aus Singapur, 2. wurde Bart Lambriex aus den Niederlanden und dritter Javier Arribas aus Peru. Herausragendes Team war Singapur, gefolgt von Brasilien und Peru.

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